Abschiedsgeschenk: ein Rezept

Ein gedeckter Tisch mit frisch gebackenem dicken braunen Kuchen mit Schokoladenguss

Heute haben wir eine liebe Kollegin in den Ruhestand verabschiedet. Ich bin seit 2003 im Unternehmen und sie war damals schon da – wie so viele, die zur Zeit in Rente oder Altersteilzeit gehen. Anlässlich dieses Abschiedes hatte ich mich mal hingesetzt und überlegt, wie lange ich eigentlich schon da arbeite: über 18 Jahre. Es gab die üblichen Aufs und Abs, aber so lange hat es sich gar nicht angefühlt…

Mit einiger Vorlaufzeit machte eine Mail die Runde, die über den Abschied informierte und über das geplante Geschenk: ein Backbuch, zusammengestellt aus den Lieblingsrezepten aus dem Kollegenkreis. Na das ist ja was für mich… überlegen musste ich nicht lange: der „Dicke Braune“ sollte es sein. In einem Backbuch meiner Mutter fliegt das Rezept bis heute als loser Zettel herum, irgendwann, irgendwo abgeschrieben – wann und wo weiß niemand mehr.

Nach dem Einkauf werden erst einmal alle benötigten Zutaten zusammengetragen, damit alles Zimmertemperatur annehmen kann. Wenn das Mehl und der Zucker zimmerwarm sind, die Eier und die Butter aber gerade aus dem Kühlschrank kommen, kann – KANN – es sein, dass der Teig sich nach Ende des Rührens wieder trennt. Mir ist das tatsächlich schon einmal passiert und ich muss das nicht wieder haben. Es ist ja auch so leicht zu verhindern!

Vor dem Start: alle Zutaten griffbereit, das Rezept zur Hand und erst mal eine Tasse Tee…

Dann wird alles vorbereitet. Mehl, Zucker und Butter werden abgewogen, die Eier aufgeschlagen (und bei Bedarf getrennt), die sonstigen Zutaten werden je nach Konsistenz dem Mehl oder dem Fett zugegeben (in der Schüssel mit dem Mehl sind hier zusätzlich noch die Gewürze). Der Rübensirup, der dem Teig seine Farbe gibt, ist sehr zäh und sehr klebrig, da behelfe ich mir mit einem Trick: der Sirup wird direkt aus dem Glas in die laufende Küchenmaschine gegeben. Dazu wiege ich das Glas mit Inhalt und gieße dann vorsichtig den Sirup in die Rührschüssel und wiege zwischendurch immer wieder nach, ob und wieviel ich noch ausgießen muss, damit das Wiegeergebnis das Gesamtgewicht abzüglich der Rezeptmenge ergibt.

Nächster Schritt: alles abwiegen und vorbereiten, den Tee noch etwas ziehen lassen…

Erst werden Butter und Zucker schaumig geschlagen, dann kommen paarweise die Eier dazu, dann immer abwechselnd feste und flüssige Bestandteile, damit der Teig nicht zu fest wird. Mit einem Handmixer würde ich diesen Teig nicht rühren – durch den Sirup ist er wirklich zäh. Pottasche und Hirschhornsalz werden getrennt in etwas Flüssigkeit angerührt: die Pottasche in einem EL Wasser – in Rum löst die Pottasche sich nicht auf – und das Hirschhornsalz in einem EL Rum. Der Backofen sollte jetzt schon angeheizt sein, denn die Triebmittel beginnen sofort mit der Arbeit, wie man sehr deutlich riecht.

Die Technik arbeitet, ich muss nur überwachen und Tee trinken…

Den Teig gut auf dem Backblech verteilen, ab in den Ofen und zum Ende der Garzeit unbedingt eine Stäbchenprobe machen. Wenn das Holzstäbchen nicht ganz ohne Teig oder Krümel rauskommt, noch Garzeit nachgeben und wenn gar nicht weiter hilft, den Teig mit etwas Alufolie abdecken, damit er nicht zu dunkel wird.

Gründlich auskühlen lassen, dann den Kuchenguss nach Anleitung aufwärmen und auf dem Kuchen verteilen und wieder fest werden lassen. Und dann: Am hübsch gedeckten Kaffeetisch genießen!

Der Kuchen ist fertig, der Tisch ist gedeckt und der Tee steht bereit.

Dicker brauner Kuchen

Zutaten: 250 g Butter, 250 g Zucker, 4 Eier, 500 g Mehl, 3/4 – 1 Tasse Sahne, 250 g dunkler Kuchensirup, 100 g gemahlene Mandeln, 1 Msp. gemahlene Nelken, 1 TL Zimt, 1 Päckchen Braune-Kuchen-Gewürz, 1 gestr. TL Pottasche in 1 EL Wasser aufgelöst, 1 gestr. TL Hirschhornsalz in 1 EL Rum aufgelöst, 1 Beutel dunkle Kuchenglasur.

Zubereitung: Butter und Zucker schaumig rühren. Paarweise die Eier hinzufügen, danach das gesiebte und mit Nelken, Zimt und Braune-Kuchen-Gewürz vermischte Mehl abwechselnd mit der Sahne, den gemahlenen Mandeln und dem Kuchensirup unterrühren. Zuletzt Hirschhornsalz und Pottasche dazugeben und die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backbleich streichen.

Backen im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad für 25 – 30 Minuten. Unbedingt eine Garprobe machen und beim geringsten Zweifel noch 5 Minuten zugeben!

Nach dem Backen vollständig auskühlen lassen und mit dem erwärmten Kuchenguss überziehen. Erneut abkühlen lassen, in Stücke schneiden und genießen!

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